Die Belange der jungen Menschen!

29. Juni 2021

Jusos im Gespräch über Sozialraumanalyse für das Berchtesgadener Land.

Vor welchen Herausforderungen steht das Berchtesgadener Land nach der Corona-Pandemie und wie werden dabei die Belange der jungen Menschen im Landkreis gewahrt?

Mit diesen Fragen beschäftigten sich die Jusos im Landkreis bei einer Online-Besprechung. Dazu hatte die Jugendorganisation der SPD den Sprecher der Kreistagsfraktion Roman Niederberger eingeladen, um über die Inhalte der Sozialraumanalyse zu informieren mit dem besonderen Schwerpunkt der Situation der jungen Frauen und Männer im Landkreis.

„Die Pandemie hat die bestehenden Ungleichheiten und Defizite auch bei uns im Landkreis deutlich hervortreten lassen und teilweise noch vertieft. Viele Jugendliche und junge Erwachsene stehen in Schule, Ausbildung und Studium vor echten Problemen und mussten zugleich bisher ungekannte Einschränkungen im privaten Bereich hinnehmen“, fasste der Juso-Vorsitzende Christoph Lerner die aktuelle Situation zusammen. Umso wichtiger sei es, auf Basis konkreter Daten einen solidarischen, modernen Weg nach der Krise zu gehen.

Roman Niederberger erinnerte als Sprecher der fünf SPD-Kreisräte an die Entstehung der Sozialraumanalyse, die auf Antrag der SPD für den Landkreis erstellt wurde und seit Sommer 2020 vorliegt. „Die zentralen Herausforderungen der nächsten Jahre sind darin klar benannt: die Gewinnung von Fachkräften, ein gutes Angebot im Bereich Bildung und Betreuung mit dem besonderen Schwerpunkt Integration und die Schaffung von gutem und bezahlbarem Wohnraum“. Diese Themen stehen im Mittelpunkt der Arbeit des Ausschusses für Landkreisentwicklung, der ebenfalls auf Initiative der SPD innerhalb von 18 Monaten ein Konzept für die Konsequenzen aus der Analyse erstellen soll.

„Wir können es uns angesichts der in den nächsten Jahren deutlich rückläufigen Zahl der Erwerbstätigen weniger denn je leisten, dass junge Menschen in unserem Landkreis die Schule ohne Abschluss und ohne konkrete Perspektive verlassen“, waren sich die Jusos im Gespräch mit Roman Niederberger einig. Dazu brauche es eine gezielte Förderung und Unterstützung der jungen Menschen, die deutlich über die schulischen Angebote hinausgeht.

Den „Dauerbrenner“ bezahlbarer Wohnraum sprach der stellvertretende Juso-Vorsitzende Tizian Rohleder an. „Egal, ob wir qualifizierte Frauen und Männer in den Landkreis holen wollen, überregionale Bildungseinrichtungen für das BGL gewinnen oder ganz einfach die eigenen vier Wände für junge Erwachsene schaffen wollen: wir brauchen mehr guten und bezahlbaren Wohnraum im Landkreis“, forderte er. „Die SPD hat dazu im Kommunalwahlkampf sowohl auf Kreisebene als auch in den Gemeinden ganz konkrete Vorschläge auf den Tisch gelegt: von der Stärkung des Wohnbauwerks und der kommunalen Wohnbaugesellschaften über den Ausbau des genossenschaftlichen Wohnbaus bis zur Aktivierung von Parkplatz- und Verkehrsflächen“, antwortete ihm der Sprecher der Kreistagsfraktion. Nachdem sich viele Gruppierungen im Wahlkampf ebenfalls das Thema Wohnen auf die Fahnen geschrieben hatten, müsse man jetzt auch Farbe bekennen.

„Die Defizite bei der Digitalisierung von heute sind die verpassten Chancen von morgen“, fügte Michael Reiter aus Freilassing an. Die bestehenden Defizite seien bei nicht nur beim Online-Unterricht deutlich geworden, sondern auf allen Ebenen zu erkennen gewesen. „Wir brauchen deshalb eine übergeordnete Strategie für den Landkreis, die nicht nur schnelles Internet in allen Landkreisteilen ermöglicht, sondern möglichst vielen Menschen im Berchtesgadener Land die Chancen der Digitalisierung erschließt“, war er sich mit Roman Niederberger einig. „Wir bleiben bei diesen Themen im Sinne unserer jungen Menschen auf alle Fälle am Ball“, stellte Christoph Lerner zum Abschluss des Gesprächs fest und bedankte sich beim Referenten und den Teilnehmern für die engagierte Diskussion.

Der Link zur Sozialraumanalyse -> unter Informationsmaterial: https://www.lra-bgl.de/lw/bildung-arbeit-wirtschaft/sozialraumanalyse-bgl/

Teilen