Jusos Berchtesgadener Land begrüßen Mindestausbildungsvergütung: „Wichtiges Zeichen der Wertschätzung für berufliche Ausbildung“

28. November 2019

Ab dem kommenden Jahr wird es im Berchtesgadener Land auch für Auszubildende einen Mindestlohn geben: das Gesetz zur „Modernisierung und Stärkung der beruflichen Bildung“ schreibt eine Mindestausbildungsvergütung von 515 Euro im Monat ab dem 1. Lehrjahr vor. Bei einem Treffen in Bayerisch Gmain haben sich jetzt die Mitglieder der Jusos, der Jugendorganisation der SPD mit dem konkreten Inhalt des Gesetzes und seinen Auswirkungen für junge Leute im Landkreis beschäftigt.

Mindestausbildungsvergütung
Die Jusos Berchtegadener Land begrüßen die Einführung der Mindestausbildungsvergütung (von links nach rechts): Christian Metzenleitner, Svenja Mitteregger, Tizian Rohleder, Christoph Lerner

Der Juso-Vorsitzende Christoph Lerner sah in der Mindestausbildungsvergütung einen wichtigen Erfolg nicht nur für die SPD, sondern auch für die Gewerkschaften, die gemeinsam mit den Arbeitgeberverbänden einen Schritt nach vorn für die berufliche Bildung machen wollten. „Die Tarifautonomie bleibt erhalten: Betriebe mit Tarifbindung können ihre bisherigen Vergütungen stufenweise bis 2024 erhöhen“, führte er aus.

Die Mindestvergütung in der Ausbildung ist dynamisch gestaltet: jedes Jahr und mit jedem absolvierten Lehrjahr steigt die Untergrenze an. Im Jahre 2025 wird damit die Mindestvergütung im dritten Lehrjahr 837 Euro betragen, ergänzte der stellvertretende Juso-Vorsitzende Tizian Rohleder. Damit werde auch angesichts der im Berchtesgadener Land fehlenden Bewerber auf dem Ausbildungsmarkt ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung für die berufliche Ausbildung gesetzt, meinte er.

Auf eine weitere Neuigkeit für Auszubildende machte Christian Metzenleitner aus Bischofswiesen aufmerksam: zukünftig besteht ein gesetzlicher Anspruch auf Freistellung von der betrieblichen Arbeit an einem Berufsschultag und ebenso für einen zusätzlichen Lerntag am Vortag einer Prüfung. Besonders für Azubis, die weitere Wege zum Betrieb oder zur Berufsschule in Freilassing haben, sei dies eine echte Verbesserung.

Svenja Mitteregger aus Laufen sprach in diesem Zusammenhang die Forderung der Jusos nach einem kostenfreien Ausbildungsticket für öffentliche Verkehrsmittel an. „Das hilft aber nur dann etwas, wenn die Fahrpläne bei Bus und Bahn so aussehen, dass der Weg zu Berufsschule, Betrieb oder Hochschule auch in einer vernünftigen Zeit zu machen ist“, zeigte sie sich überzeugt. Die Aufnahme der Stadt Freilassing in die „Region Salzburg Stadt“ und damit in die Gültigkeit der „myRegio“-Jahreskarte sei aber auf alle Fälle ein richtiger Schritt.

„Als Jusos setzen wir uns sowohl kommunalpolitisch als auch in der 'großen Politik' für die Belange der jungen Menschen in unserer Region ein. Deswegen werden wir mithelfen, dass die für uns besonders wichtigen Themen Mobilität und Wohnen nicht nur im Kommunalwahlprogramm der SPD entsprechend berücksichtigt werden, sondern diese Fragen auch aktiv im Wahlkampf aufgreifen“, fasste Christoph Lernen die Schwerpunkte der Jusos für die nächsten Wochen zusammen. Bisher sei in allen SPD-Ortsvereinen im Landkreis die Bereitschaft groß, jungen Leuten bei der Kommunalwahl eine Chance zu geben.

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